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Hochwasser am Neckar
Hochwasser am Neckar entwickeln sich in der Regel besonders schnell: Verursacht durch Starkregenereignisse im Schwarzwald oder der Schwäbischen Alb können binnen weniger Stunden die Wasserstände um mehrere Meter ansteigen. Das bedeutet für die Menschen am Fluss eine besondere Gefahr. Die Starkregenereignisse der letzten Jahre haben außerdem gezeigt: grundsätzlich ist keine Region in Baden-Württemberg von dieser Naturgefahr ausgenommen.
Hochwasser in Nürtingen
1978 war von einem „Jahrhundertniederschlag“ die Rede. 2013 titelte die lokale Presse: „Neckar überstieg am Sonntag den Hochwasserpegel des Jahrhunderthochwassers von 1978“. Wie wir heute wissen, erreichte das Hochwasser 1978 jedoch die Hochwassermarke eines sogenannten HQ100 nicht!
Aktuellen Berechnungen zufolge ist ein HQ100 am Neckar tatsächlich größer als bisher angenommen und der 1978 gemessene Abfluss lag „nur“ zwischen einem HQ50 und einem HQ100. Eine potenzielle Hochwasserwelle der Größe HQ100 wird also die Stadt Nürtingen stärker treffen als es 1978 der Fall war. Die Deiche und Mauern, die als Folge des „Sonderprogramms Hochwasserschutz“ errichtet wurden, schützen die Stadt nicht bis zu einem HQ100, wie ursprünglich gedacht.
Zudem ist Nürtingen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewachsen. Neue Gewerbe- und Industriegebiete sind dort entstanden, wo sich früher ein Hochwasser gefahrlos ausbreiten konnte. So stehen z.B. bei einem HQ100 weite Teil des Industriegebietes Zizishausen unter Wasser.